Ehemann der Hungerstreikenden Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh verhaftet
Ehemann der Hungerstreikenden Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh verhaftet
Zur Verhaftung von Resa Khandan, dem Ehemann der bekannten inhaftierten Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh heute morgen, sagte Philip Luther, Recherche- und Vertretungsdirektor für den Mittleren Osten und Nordafrika bei Amnesty International: “Erst verhaften die Behörden aus vorgeschobenen Gründen Nasrin Sotudeh, dann schikanieren, sie ihre Verwandten und Freunde, schüchtern sie ein und drohen ihnen, und jetzt verhaften sie ihren Ehemann. Diese rücksichtslosen Aktionen zeigen, wie weit die iranischen Behörden gehen, um Menschenrechtsanwälte zum Schweigen zu bringen; sogar ihre Familien nehmen sie aufs Korn.
Die iranischen Behörden müssen sofort und ohne Auflagen Nasrin Sotudeh und Resa Khandan freilassen! Sie müssen alle Anklagen gegen sie fallen lassen und ein für allemal aufhören, diese Familie zu schikanieren. Die internationale Gemeinschaft, auch die EU in ihrem Dialog mit dem Iran müssen aufs Schärfste die willkürliche Festnahme und Haft von Resa Khandan und Nasrin Sotudeh verurteilen und alles in ihrer Macht stehende tun, um die Freilassung dieser beiden Verteidiger der Menschenrechte zu ermöglichen.”
Resa Khandans Anwalt, Mohammad Moghimi, sagte in einem Post bei Facebook, dass Resa Khandan nach seiner Verhaftung ins Büro des Staatsanwalts im Evin-Gefängnis in Teheran gebracht wurde, wo ihm “Verbreitung von Propaganda gegen das System” und “Beihilfe zu Verbrechen gegen die nationale Sicherheit” vorgeworfen wurden. Er wurde auch beschuldigt, “für die Gewohnheit, öffentlich unverschleiert aufzutreten” zu werben, weil er die Kampagne iranischer Frauen gegen Zwangsverschleierung (Hidschab) unterstützt hat. (Amnesty International – 4. September 2018)