Der politische Gefangene Soheil Arabi
Der Blogger Soheil Arabi war im Jahre 2014 wegen „Beleidigung des Propheten“ zum Tode verurteilt worden. 2015 wurde das Urteil nach internationalem Protest in eine mehrjährige Gefängnisstrafe umgewandelt. Im September 2020 wurde er in Einzelhaft in das Gefängnis von Gohardasht verlegt. Er wird ohne Möglichkeit von Kontakten oder von Besuchen seiner Familie gefangen gehalten. Farangis Mazloum, Soheil Arabis Mutter gab bekannt, dass ihr Sohn in Einzelhaft gebracht worden ist, weil er eine Audiodatei verschickt habe, in der er von den katastrophalen unmenschlichen Zuständen im Zentralen Strafgefängnis Teherans berichtet.
Das Sekretariat des Nationalen Widerstandsrates des Iran gab am 21. Oktober 2020 eine Erklärung ab, wonach der politische Gefangene Soheil Arabi erneut in Einzelhaft in die Krankenstation des Evin-Gefängnisses überstellt worden sei. Die Station steht unter der Kontrolle der iranischen Revolutionsgarden. Vor einem Monat wurde Herr Arabi unerwartet aus dem Gefängnis an einen unbekannten Ort gebracht. Dies ist das dritte Mal in diesem Jahr, dass dieser Gefangene in das Evin-Gefängnis gebracht und verhört wurde, um neue Anklagen gegen ihn zu erfinden, weil seine Gefangenhaft demnächst zu Ende geht.
Farangis Mazloum, Soheil Arabis Mutter, wurde insgesamt zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt: Eine einjährige Haftstrafe erhielt sie wegen des Vorwurfs, Verbrechen durch Kontaktaufnahme zur Volksmodjahedin zu begehen. Weitere sechs Monate erhielt Farangis Mazloum für die „Verbreitung von Propaganda gegen den Staat“ und zugunsten von Dissidentengruppen.
Agenten des Geheimdienstes verhafteten Frau Mazloum am 22. Juli 2019. Sie brachten sie in die Sicherheitsabteilung 209 des Evin-Gefängnisses, wo sie für 2,5 Monate in Einzelhaft gehalten wurde. Trotz Erkrankungen verhörten sie Farangis Mazloum unter Folter.
Am 19. August 2019 trat Farangis Mazloum in den Hungerstreik, um gegen Zustände und Misshandlungen im Gefängnis zu protestieren.
Am 8. Oktober 2019 haben sich die Gefängnisbehörden mit ihren Vorwürfen befasst. Sie ließen sie schließlich gegen eine Kaution von 250 Millionen Tomans vorübergehend frei, bis ihr Gerichtsverfahren abgeschlossen sein wird.
Nachdem ihr Sohn festgenommen und inhaftiert worden war, stand Frau Mazloum in den letzten Jahren unter ständigem Druck und Schikanen.