Anrufe nach Hause verweigert, Anwalt inhaftiert, Eltern an Covid erkrankt

Die politische Gefangene Atena Daemi hatte eine Audioaufnahme ihrer Stimme über die katastrophalen Bedingungen im Lakan-Gefängnis von Rasht veröffentlicht. Daher beschlagnahmten die Behörden ihre Telefonkarte. Sie kann nicht mehr zu Hause anrufen, um mit ihren an Covid-19 erkrankten Eltern zu sprechen.

Atenas Vater, Hossein Daemi, twitterte einen Beitrag, in dem er diese Maßnahme als „die schlimmste Unterdrückung von Gefangenen und deren Familien“ bezeichnete.

Herr Daemi wies darauf hin, dass die Behörden auch Atenas Anwalt Mostafa Nili festgenommen hätten und es somit keine andere Möglichkeit mehr gebe zu erfahren, wie es seiner Tochter geht.

Atenas Eltern leben ca. 400 km von Rasht entfernt. Sie sind krank, in häuslicher Quarantäne und können nicht reisen, um ihre Tochter zu besuchen.

Bereits im November 2016 hatte Atena Daemi eine fünfjährige Haftstrafe in der Frauenabteilung des Evin-Gefängnisses verbüßt. Im Jahr 2018 verurteilte das Teheraner Revolutionsgericht sie zu einer weiteren Freiheitsstrafe von 2 Jahren und einem Monat. Im Juli 2020 erhielt sie erneut eine Haftstrafe von 2 Jahren und 74 Peitschenhiebe.

Am 16. März 2021 wurde sie vom Evin-Gefängnis in das Lakan-Gefängnis verbannt.