Bekannter Mediziner wurde im Iran zum Tode verurteilt

Bekannter Mediziner wurde im Iran zum Tode verurteilt. 75 Nobelpreisträger fordern, dass er freigelassen wird

Dr. Ahmadreza Djalali müsse sofort freigelassen und das Todesurteil gegen ihn müsse aufgehoben werden. Dies fordern 75 Nobelpreisträger und der Europäische Hochschulverband EUA.

Der Arzt Djalali ist ein renommierter Wissenschaftler. Er war Forscher und Dozent für Notfall- und Katastrophenmedizin an europäischen Universitäten, so am schwedischen Karolisnka Institut und an Universitäten in Italien und Belgien. Verhaftet wurde er im April 2016, wohl auch im Zusammenhang mit Verbindungen zu Israel. Im Oktober 2017 ist er wegen „Verderbnis auf Erden“ zum Tode verurteilt worden. Er selbst sieht darin eine Vergeltungsmaßnahme dafür, dass er nicht für den iranischen Geheimdienst

spionieren wollte.

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Professor Richard Roberts (Bild), der im Jahr 1993 den Nobelpreis für Medizin bekommen hat, hat die Initiative ergriffen für einen Offenen Brief vom 17. November an den Botschafter des Iran bei den Vereinten Nationen, den 75 Nobelpreisträger aus mehreren Bereichen unterzeichnet haben. Sie fordern darin die sofortige Freilassung und Aufhebung des Todesurteils.

Wortlaut des Briefs und weitere Informationen

Der Prozess sei unfair geführt worden und seine Haftbedingungen seien besorgniserregend. Der Brief schließt sich an andere Petitionen u.a. von Amnesty International an.

Am 13. November hatte der Europäische Hochschulverband EUA (European University Association) ebenfalls die Aufhebung des Todesurteils gegen Ahmadreza Djajali und seine Freilassung gefordert. Diesem größten Verband europäischer Universitäten gehören 800 Mitglieder an. Er führt an, dass für die Beschuldigungen gegen Djalali keine Beweise vorgelegt worden seien, dass ihm der Kontakt zu einem Rechtsbeistand verwehrt und dass er in Isolationshaft gefangen gehalten und psychologischer Folter ausgesetzt werde. Damit würden vom Iran mehrere weltweit gültige Menschenrechtsgesetze verletzt, zu deren Einhaltung dieser verpflichtet sei.