Christenverfolgung stoppen

Iran: Christenverfolgung stoppen!

London: Anglikanische Kirchenführer rufen die britische Regierung auf, sich für die verfolgten Christen im Iran einzusetzen. Vor allem Christen mit muslimischer Vergangenheit sind im Iran zunehmenden Repressalien, Bestrafungen und Gefangennahme ausgesetzt.

pritchard-150In einer Konferenz zum Thema Menschenrechtsverletzungen im Iran, die am 17. November im britischen Parlament stattfand, haben John Pritchard (Bild), der ehem. Bischof von Oxford, Adrian Newman, der Bischof von Stepney. sowie andere anglikanische Kirchenführer die britische Regierung aufgerufen, sich für die verfolgten Christen im Iran einzusetzen.

Die Kirchenvertreter wiesen darauf hin, dass die Unterdrückung der Christen im Iran sich unter dem Regime-Präsidenten Hassan Rohani weiter verschärft hat. Vor allem Christen mit muslimischer Vergangenheit seien zunehmenden Repressalien, Bestrafungen und Gefangennahme ausgesetzt. Die westlichen Regierungen müssten sich für die Verbesserung der Menschenrechtslage, einschließlich der Lage der Christen, im Iran einsetzen.

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Im Iran sind zahlreiche Menschen allein wegen ihres christlichen Glaubens in Haft. Das Regime betreibt eine Verfolgungskampagne gegen Hauskirchen. Immer wieder werden Christen wegen ihrer aktiven Mitarbeit in ihrer Gemeinde mit der pauschalen Beschuldigung „Gefährdung der Staatssicherheit“ angeklagt und zu langen Haftstrafen verurteilt.

Seit 2008 ist im Iran gesetzlich festgeschrieben, dass der Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion mit dem Tode bestraft werden kann. Dieses Gesetz gefährdet das Leben aller, die von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch machen.

Gefangene in Lebensgefahr

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Die iranische Musiklehrerin Maryam Naghash-Zargaran ist seit 2013 in Haft, weil sie zum Christentum übergetreten ist und sich zusammen mit anderen Christen im Nordiran um den Aufbau eines Waisenhauses bemühte.

Maryam Naghash-Zargaran litt an einer Herzerkrankung, bevor sie ins Gefängnis kam. Seit ihrer Inhaftierung hat sich die Erkrankung immer weiter verschlimmert, so dass die Gefangene nun in akuter Lebensgefahr ist. In den letzten Monaten musste sie mehrfach ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Aber sie wurde immer wieder ins Gefängnis zurückgebracht, bevor die Behandlung abgeschlossen war. Eine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis wird ihr verweigert. Es ist zu befürchten, dass Maryam Naghash-Zargaran die Haftzeit nicht überlebt.

Repressalien in der Gefangenschaft

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Der 31-jährige Ebrahim Firoozi ist seit September 2013 wegen seiner Konvertierung vom Islam zum Christentum und wegen missionarischer Hauskirchenaktivitäten in Haft, derzeit im Gohardasht-Gefängnis in Karaj nahe Teheran. Obwohl er seine Haftstrafen im Januar 2015 verbüßt hatte, wurde ihm die  Freilassung verweigert. Im April 2015 verurteilte ein Gericht den Gefangenen wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ zu weiteren fünf Jahren Haft

Ebrahim Firoozi hat bereits vor 18 Monaten Berufung gegen dieses Urteil eingelegt, doch die Entscheidung darüber wird von der Willkürjustiz immer wieder verschoben, als vorsätzliche Repressalie gegen den Gefangenen.

Drohende öffentliche Auspeitschung und lange Haftstrafen

Drei Männer, die vom Islam zum Christentum übergetreten sind, wurden am 10.09.2016 von einem Gericht der nordiranischen Stadt Rasht zur Strafe der öffentlichen Auspeitschung verurteilt. Yasser Mossayebzadeh, Saheb Fadaie und Mohammad Reza Omidi sollen mit jeweils 80 Peitschenhieben bestraft werden, weil sie bei einer Abendmahlsfeier Wein getrunken haben. Da sie aktive Hauskirchen-Mitglieder sind, wurden die drei Christen am 15.10.2016 zusätzlich wegen „Gefährdung der Staatssicherheit“ vor Gericht gestellt. Damit drohen ihnen lange Haftstrafen.