Die kurdische politische Gefangene Zeinab Jalalian an Covid-19 erkrankt

Ali Jalalian, Zeinabs Vater, gab bekannt: „Am Dienstagabend, dem 2. Juni, wurde Zeinab Jalalian wegen schwerer Atemnot in das medizinische Zentrum des Gefängnisses verlegt. Nach Untersuchung und Prüfung durch einen Arzt wurde bei ihr Covid-19 diagnostiziert.“

Trotz dieser Diagnose haben sich die Behörden des Gefängnisses Qarchak auf Befehl des Geheimdienstes geweigert, der kurdischen politischen Gefangenen Zeinab Jalalian in ein städtisches Krankenhaus zu verlegen.

In einem Telefonat vom 6. Juni an ihre Familie berichten zuverlässige Quellen, dass Zeinab zusammen mit mehreren anderen infizierten Häftlingen in einem separaten Raum der Quarantänestation des Qarchak-Gefängnisses festgehalten werde. Sie sagte, sie leide immer noch unter Kurzatmigkeit und hohem Fieber.

Nach Angaben der Ärztin, die in der Klinik des Gefängnisses arbeitet, hat das Virus ihre Lunge infiziert und man versuche, sie unter Kontrolle zu bringen.

Die kurdische politische Gefangene Zeinab Jalalian verbüßte bereits 13 Jahre ihrer lebenslangen Haftstrafe im Khoy-Gefängnis. Am 2. Mai 2020 wurde sie in die Quarantänestation des Qarchak-Gefängnisses in Varamin überstellt, wo etwa 80 Häftlinge unter Verletzung der Abstandsregeln festgehalten werden. Nach der staatlichen Nachrichtenagentur Khabar Online vom 15. April 2020 sollen mindestens 20 Insassen infiziert worden sein.

In einem Aufruf zum dringenden Handeln am 15. Juni 2018 erklärte Amnesty International, dass Zeinab Jalalian gefoltert werde, indem man ihr den Zugang zu medizinischer Versorgung versperre.

Laut Amnesty International hat „Zeynab Jalalian auch Herz-, Darm- und Nierenprobleme sowie eine orale Soorerkrankung, die schmerzhafte weiße Beulen auf ihrer Zunge verursacht hat und ihre Fähigkeit stört zu essen und zu schlucken. Sie läuft Gefahr, im Gefängnis ihr Augenlicht zu verlieren, da ihr wegen einer sich verschlechternden Augenerkrankung namens Pterygium, die ihr Sehvermögen beeinträchtigt und ihr schweres Unbehagen verursacht, eine Operation verweigert wird.“

„Sie hat die Gefängnisbehörden wiederholt gebeten, sie in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses zu bringen, um ihre gesundheitlichen Probleme zu testen und zu behandeln, aber die Behörden haben ihre Anträge entweder völlig abgelehnt oder sie unter der Bedingung akzeptiert, dass sie auf Video Geständnisse ablegt“, so Amnesty International.