„Trockener Tsunami“: im Iran zeichnet sich ein Desaster ab

Es sind fast vier Jahrzehnte her, als das iranische Regime an die Macht gekommen ist, und die Wasserknappheit hat sich in ein drohendes Desaster und gleichzeitig in eine soziale Krise verwandelt, so dass laut dem Chef des Nationalen Sicherheitskomitees „die Wasserkrise des Landes  praktisch ein Sicherheitsproblem aufwirft“.

Mehr als 40 tausend iranische Dörfer sind unbewohnbar geworden und die einstigen Bewohner leben jetzt im Elend und in Armut in den Randzonen von großen Städten.

Offizielle Vertreter des Regimes räumen ein, dass nahezu 94 Prozent des Landes an einem mehr oder weniger hohen Grad von Trockenheit leiden, und dass die drei Provinzen Chusistan, Ghom und Nord-Khorasan fast vollständig von schwerwiegender oder sehr schwerwiegender Trockenheit betroffen sind.

Die Situation hat sich so sehr verschlimmert, dass der Chef der Umweltabteilung Isa Kalantari das Desaster bestätigt, wenn er sagt: „Kein Feind hätte das angerichtet, was wir mit unseren natürlichen Ressourcen und der Umwelt angerichtet haben, wenn sie den Iran in diesen Jahren beherrscht hätten“.

Auch wenn Kalantari als Berater des Präsidenten des Regimes Hassan Rohani diesen Kommentar abgegeben hat, so ist er doch selbst für das derzeitige Desaster verantwortlich. Als Landwirtschaftsminister war Kalantari in der Zeit 1989-2002 mit der Wassermafia des Regimes auf du und du und direkt beteiligt an der Ausplünderung der Ressourcen des Landes, bei der eine Politik des  exzessiven Baus von Dämmen und des Bohrens nach Wasserquellen betrieben wurde unter dem Vorwand der Unterstützung der Bauern.

„Der jährliche Input an Wasser beträgt 88 Milliarden Kubikmeter, während der jährliche Wasserverbrauch bei 97 Milliarden Kubikmeter liegt. Das hat eine Ausbeutung der erneuerbaren Wasserressourcen verursacht, die 110 Prozent erreicht, was sehr beklagenswert ist“, sagt Kalantari.

Gezwungen, die ‚Wassermafia‘ im Land bloßzustellen, erklärt Kalantari dann: „Unzweifelhaft wussten viele vor drei Jahrzehnten, dass die Wasserpolitik des Landes falsch war, aber sie haben sich dafür entschieden, beim Schweigen zu bleiben und nicht zu protestieren“.

„Das Schweigen unserer Experten  zu unserer falschen Wasserpolitik hat das Land in einen Bankrott auf dem Wassersektor geführt. Viele offizielle Vertreter weigerten sich, sich der falschen Wasserpolitik entgegen zu stellen und gingen sogar voran dabei, weil diese Politik dabei half, ihre Gewinne zu erhöhen“.

„Der Umwelt und den natürlichen Ressourcen des Landes wurden in den vergangenen Jahrzehnten große Schläge versetzt, so dass der Iran jetzt zu den Ländern mit dem höchsten Maß an  Bodenerosion, an Ausbeutung der Wasserressourcen, an Wüstenbildung und so weiter gehört. Es gibt heute nicht ein einziges Feuchtgebiet und keinen einzigen See im Land.

Wir wundern uns über das gewachsene Ausmaß an Dunst. Wir müssen zugeben, dass der iranische Gepard dem Aussterben geweiht ist ebenso wie viele andere iranische Arten. Die Zahl der iranischen Geparde ist von 112 auf 47 zurückgegangen. Das liegt daran, dass sie keine Nahrung mehr finden, weil die pflanzenfressenden Tiere, die ihre Nahrung bilden, verschwinden, weil es keine Vegetation mehr gibt, von der sie sich ernähren“. (Die staatliche Nachrichtenagentur ISNA vom 15. Oktober 2017)

Obwohl die Bekenntnisse des Chefs der Umweltabteilung des Regimes an sich sehr illustrativ sind und keiner weiteren Erklärung bedürfen, so können weitere Zugeständnisse in den Medien, die die derzeitige Situation der Umwelt im Iran beschreiben, doch dabei helfen, das Desaster besser zu verstehen:

  • In einem Artikel unter der Überschrift „94 Prozent des Landes kämpfen mit der Trockenheit“ schreibt die staatliche Nachrichtenagentur ISNA am 9. August 2017: „Langfristig werde es kein einziges Gebiet im Land geben, dass unberührt bleibt von irgendeinem Maß an Trockenheit, gibt der Chef des Nationalen Zentrums der Meteorologischen Organisation für Trockenheit und Krisenmanagement an und gesteht ein, dass fast 95 Prozent des Landes an Austrocknung leiden und dass nur ein halbes Prozent feuchte Jahre erleben“.

 

  • Die staatliche Nachrichtenagentur Shabestan veröffentlichte am 14. Oktober einen Artikel unter der Überschrift „Die Geschichte von der Austrocknung in der Provinz Yazd“ und schreibt dort: „Mehr als 226 tausend Menschen in 333 Dörfern in der ganzen Provinz Yazd haben Zugang zu gesundem Wasser. Aber wegen der Trockenheit und der Wasserknappheit in den letzten Jahren, wird das Wasser für mehr als 81 tausend Menschen in 295 Dörfern mit 455 feststehenden und 16 tragbaren Wassertanks geliefert“.

 

  • Die staatliche Nachrichtenagentur Ghods-online bringt am 14. Oktober 2017 die Schlagzeile „Trockener Tsunami verheert Kerman: Wo bleiben die Bemühungen der Politiker?“ und schreibt: „Während die Versorgung Kermans mit Wasser ein alarmierendes Niveau erreicht hat und zugleich die Politiker eine erstaunliche und historisch einmalige Ignoranz zeigen, während sie sich mit der Wasserknappheit in der Provinz befassen, gibt es weiterhin eine exzessive Ausbeutung der Wasserressourcen der Provinz und der Hauptteil der landwirtschaftlichen Produkte des Landes kommen aus einer Provinz, die mit einer Bedrohung der Wasserversorgung konfrontiert ist“.

Laut einem Parlamentsmitglied des Regimes in Kerman geschieht die Belieferung mit Wasser für fast 800 Dörfer in der Provinz Kerman jetzt mit Wassertanks und die Zahl der von Trockenheit betroffenen Dörfer, die ihre Bevölkerung verlieren, wächst täglich. Wenn nichts in Bezug auf das Problem der Belieferung mit Wasser in der Provinz getan wird, werden die Lebensbedingungen in den nächsten fünf Jahren ausgesprochen schwierig sein, so dass sogar Trinkwasser nur noch schwer heranzuschaffen sein wird.

Es wurde vorausgesagt, dass die Provinz Kerman infolge der derzeitigen Trockenheit vor großen neuen Herausforderungen steht wie einer zugenommenen Einwanderung, Stadtrandbesiedlung und so weiter.

In einem Statement zum Wasserdesaster des Landes hebt der Widerstandsrat Iran hervor: Statt einen optimalen Gebrauch von den verfügbaren Ressourcen des Landes zu machen, sich die vier Jahreszeiten zunutze zu machen und Sonnen- und Windenergie zu erzeugen, vergeudet das iranische Regime den Reichtum des Landes für Unterdrückung, Krieg und den Export von Terror“.

„Tatsache ist, dass ohne effektive Investitionen auf dem Wassersektor, ohne Modernisierung der agrarischen Bewässerungssysteme und ohne dass den Revolutionsgarden untersagt wird, dass sie Dämme bauen, und solange Khamenei dabei bleibt, den Reichtum, der dem iranischen Volk gehört, für Interventionen außerhalb des Landes und teure Kriege zu verschwenden, die Wasserkrise nicht gelöst wird, sondern sich verschlimmert. Die Befreiung vom gefährlichsten Feind des iranischen Volkes wird nicht möglich sein, ohne einen vollkommenen Zusammenbruch des Regimes“.