Zwei Aktivisten der November-Proteste ausgepeitscht

Die aserbaidschanischen Aktivisten Ali Azizi und Eliar Hosseinzadeh wurden im November 2019 verhaftet, nachdem sie gegen eine Erhöhung der Benzinpreise protestiert hatten.

Im März 2020 verurteilte der Richter Hamid Goli Nejad von der Zweigstelle 101 des Strafgerichts von Urmia die beiden Demonstranten zu jeweils 20 Peitschenhieben und einer Geldstrafe statt acht Monaten Haft wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“.

Ali Azizi konnte am Prozess nicht teilnehmen, da er in der Sicherheitsabteilung des Zentralgefängnisses von Täbriz festgehalten wurde. Sein Prozess wurde auf seinen Wunsch verschoben. Im April wurde er von der Zweigstelle 101 des Strafgerichts von Urmia vorgeladen. Das Gericht lehnte seinen Einspruch ab und bestätigte das Urteil.

Eliar Hosseinzadeh wurde ebenfalls in Abwesenheit verurteilt.

Iran ist einer der wenigen Staaten, die immer noch erniedrigende Strafen verhängen, obwohl alle internationalen Konventionen über bürgerliche und politische Rechte die Anwendung unmenschlicher Strafen wie Hinrichtung und Auspeitschung verboten haben.

Die Behörden verhängen regelmäßig Auspeitschungen von Demonstranten, Dissidenten und unter anderem wegen Ehebruchs und Diebstahls.

Am 6. Juni wurde ein Mann im Südwesten des Iran 55 Mal ausgepeitscht, weil er den lokalen Vertreter des Obersten Führers des Regimes kritisiert und sich geweigert hatte sich zu entschuldigen. Ruhollah Barzin, der in einer Bäckerei in Charam, Kohgiluyeh und Boyer-Ahmad Province arbeitet, wurde ausgepeitscht, weil er einen Beitrag geschrieben hatte, in dem er den Freitagsgebetsführer von Cheram, Nourullah Afshar, kritisierte und sich weigerte, sich bei ihm zu entschuldigen.

Am 1. Juni wurde ein Teheraner Busfahrer und Arbeiteraktivist Rasoul Taleb Moghadam wegen seiner Teilnahme an einer friedlichen Versammlung zum Tag der Arbeit im vergangenen Jahr vor dem Parlament des Regimes 74 Mal geprügelt.